Dienstag, 19. Juni 2012

Ich bin nun seit etwas mehr als 3 Wochen in Ungarn und habe mich sehr gut eingelebt hier.
Nach und nach verbessere ich auch meinen ungarischen Wortschatz - nur verstehen will man mich nicht so richtig. 
"Nämm bäßeläk mohdjohrul. Bäßehl nemätül wadj ongolul ?" frage ich; als Antwort ernte ich nur staunende Blicke.
Das ist nur die Lautschrift, so in etwa muss man es sprechen. Die Sätze bedeuten, ich spreche kein Ungarisch, sprechen sie Deutsch oder Englisch?
Ich hab ja noch ein paar Wochen Zeit...

Seit Freitag ist es ziemlich warm und trocken, doch die Einheimischen wissen von noch größerer Hitze zu berichten. 
Heute hat die Hitze auch schon das erste Opfer gefordert: ein toter Hecht trieb im Teich - man kann täglich zuschauen wie der Wasserspiegel sinkt.
Allmählich habe ich mich an die Temperaturen gewöhnt; auch der Tagesablauf hat sich diesen angepasst.
Den frühen Nachmittag verbringe ich meist auf der Terrasse, plausche mit anderen Leuten oder schaue einfach nur in die Landschaft. Oder ich beobachte von einem schattigen Platz aus, den Temperaturen trotzenden Reitern.

Vergangenen Freitag besuchte ich mit der Chefin eine hiesige Kneipe, zugleich war dieser Tag der letzte Schultag in Ungarn.
Das Lokal war gut gefüllt mit Abiturienten, Zuschauern der Partie England - Schweden und sonstigen Besuchern, zu denen zweifelsohne wir zählten.
Das frisch gezapfte Bier war hervorragend, die Stimmung ebenso (obwohl die Sympathien eindeutig nicht beiden letztlich siegreichen Engländern lagen) und die ungarische Musik klang erfrischend gut.
Spontan begann bei gewissen Liedern die ganze Kneipe mitzusingen, besonders interessiert zeigten sich einige ältere Besucher als sie hörten, dass ich mich auf Deutsch unterhielt.
Rückblickend weiß ich leider nicht mehr genau, was sie alles redeten; auf jeden Fall haben manche ihre Wurzeln im süddeutschen Raum (-> Donauschwaben).

Das folgende Wochenende war äußerst heiß, sodass ich mich entschied nicht Budapest zu besuchen. Stattdessen schnappte ich mir in den Abendstunden mein Fahrrad, und begab mich auf die Suche nach dem örtlichen Weinkeller. Bisher hatte ich nur einen Einblick in die ungarische Braukunst gewinnen können, also wollte ich den gelobten einheimischen Wein testen.
Leider fand ich nur die Autobahn M1, welche Budapest mit Wien verbindet.
Dafür entschädigte aber die von der Abendsonne in ein tolles Licht getauchte Landschaft (Das Foto bringt das irgendwie nicht richtig rüber)


Auf dem Rückweg entdeckte ich die Kirche im Dorf. Davor war ein Ehrenmal, für die im 1.Weltkrieg gefallenen Soldaten, welche aus Páty stammten. Interessanterweise waren viele deutsche/österreichische Namen wie Klein, Reinhardt oder Steiner (die Familie Steiner verlor in diesem Krieg übrigens 5(!) Familienmitglieder).
Das eingravierte "A hazáert" bedeutet "Fürs Vaterland".



Am Sonntag fand ein Kindergeburtstag auf dem Hof statt. Es gab köstliche Schokotorte, Punschtorte und irgendeine Torte mit Nuss, dazu noch Handgebäck.
Glücklicherweise hatten die Kinder keinen großen Hunger; so wurde ich mit dem Worten -die nach Schoko klangen- von einer Mutter mit der Tortenschaufel in der Hand angelockt.
So ging schließlich auch dieses Wochenende vorbei.




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